Wetschnoe woswraschenie

In ihrem letzten Film zeigt Muratowa noch einmal ihre ganze Spiel- und Experimentierfreude und strukturiert ihn um ihr bevorzugtes Stilmittel der Wiederholung herum. Eine Frau erhält Besuch von ihrem alten Schulfreund, der ihr von seinem Dilemma erzählt und Rat erbittet: Er liebt seine Ehefrau wie seine Geliebte gleichermaßen und kann sich zwischen den beiden nicht entscheiden. Diese Situation wiederholt sich mit neuen Darsteller*innen (Muratowa lässt noch einmal all ihre bevorzugten Schauspieler*innen auftreten) und in neuen Settings immer wieder, unterbrochen von Reverenzen an die Schwierigkeiten des Filmemachens: Der Produzent versucht einen Geldgeber von eben dem Film zu überzeugen, den wir uns ansehen. Die kontinuierlichen Repetitionen der immergleichen Szene, die nie aufgelöst wird, lassen die Absurdität menschlicher Verständigungsversuche umso stärker hervortreten. (al)